DB AG: 2. Eisenbahnelbquerung im Hamburger Westen technisch machbar und eine große Chance für Hamburg

48. Pressemitteilung 29.11.2024
zur 3. öffentlichen Veranstaltung des Dialogforums Schiene Hamburg-Altona am 28.11.24 1.

1. Überraschung:
Das Eingangsstatement der Deutschen Bahn überraschte mit der Aussage, dass eine Zweite Eisenbahnelbquerung im Hamburger Westen technisch machbar und eine große Chance für Hamburg sei, weil sie die Ausfallsicherheit des Bahnverkehrs in Hamburg erhöht. PM 48/2024 Leider wurde das Projekt aufgrund politischer Vorgaben „wirtschaftlich“ totgerechnet. 

2. Überraschung:
Das Projekt Verbindungsbahnentlastungstunnel ist mehr oder minder tot. Es gibt anhaltende Diskussionen zwischen dem Bund und Hamburg über die Projekteinstufung. So wie es der Bund derzeit vorgesehen hat, bleibt Hamburg auf 25% der Kosten sitzen. Das kann Hamburg nicht stemmen. Senator Tjarks bestätigte, dass erst nach Bildung einer neuen Bundesregierung die Gespräche darüber fortgesetzt werden können.


3. Überraschung: (aber man konnte nichts anderes erwarten):
Zu Kosten und Finanzierung der Hamburger Mega-Projekte (U5, S4, S6-West, VET, Erneuerung der Elbbrücken, Umbau Hauptbahnhof, Stadtentwicklung Diebsteich) gab es keinerlei neue Information, oder besser beredtes Schweigen, weil Senat wie DB wissen, dass angesichts der Finanzlage beim Bund und in Hamburg nicht alle diese Projekte finanzierbar sind. Abgespeckte Lösungen müssen her: z.B. Stadtbahn statt U-Bahn.

4. Überraschung: (die eigentlich keine ist):
Der Senat vertrat die Auffassung, bei den Projekten U5 und S4 müsse man jetzt Augen zu und durch, sprich „Kurs halten“. Das grenzt an Realitätsverweigerung.

5. Überraschung: (war leider nicht anders zu erwarten):
Die Sanierung der Elbbrücken, besonders die der Norderelbbrücken, stellt eine große Herausforderung in jeder Hinsicht dar und birgt hohe technische und zeitliche Risiken. Der Vertreter der DB bezeichnete das Bauverfahren, vor allem weil die ursprünglich vorgesehene Baustelleneinrichtungsfläche für die Erstellung der Brückenbauten durch den Bau des Elbtowers weggefallen ist, als „Tapezieren durch das Schlüsselloch“. So muss für das Einschwimmen der neuen Brückenteile die geplante U4-Brücke über die Elbe mehrfach demontiert werden.

6. (Eigentlich keine) Überraschung:
Bei den Projekten Sternbrücke und Erneuerung der Schanzenbrücke versteckt sich die DB hinter unrealistischen Regelwerken, wonach es zu den gewählten Bauverfahren keine Alternativen gäbe. Da Prellbock gegen beide Projekte klagt, deutet sich damit eine spannende Auseinandersetzung vor Gericht an. Positiv zu werten ist: Prellbock war gut vertreten und DB wie Senat kommen an den Argumenten von Prellbock nicht vorbei und haben weitere Gesprächsbereitschaft bekundet.

Dazu Michael, Jung, Sprecher der Bürgerinitiative Prellbock Altona e. V.:
Die diesjährige öffentliche Veranstaltung des Dialogforum hat gezeigt, dass es jetzt darauf ankommt, sich von unrealistischen Vorhaben zu verabschieden und die dadurch entstandenen Blockaden aufzulösen. Dies gilt insbesondere für den Verbindungsbahnentlastungstunnel, der wie eine schwere Hypothek auf vielen anderen Planungen lastet. Gefragt sind Lösungen mit Augenmaß. Sonst droht Hamburg in den kommenden zwanzig Jahren Bahnchaos statt Bahnfrieden.“


info@prellbock-altona.de www.prellbock-altona.de

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