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Singen, Kulturzentrum GEMS
16. Juni 2024 / 17:00 - 20:30
„Das Trojanische Pferd“ von Klaus Gietinger
Dokumentarfilm zum Bahnprojekt Stuttgart 21.
Der Regisseur steht bei der Vorführung für Fragen zur Verfügung
Warum soll unsere Gäubahn bald nicht mehr nach Stuttgart Hbf fahren? Durch das Projekt Stuttgart 21 sollten die Bahnverbindungen doch besser werden – und nicht schlechter! Am 16.6. zeigt der dokumentarische Kinofilm „Das Trojanische Pferd“ von Klaus Gietinger in teils humorvoller Art und Weise die ernsten Probleme auf, mit denen Stuttgart 21 und damit die Gäubahn zu kämpfen haben. Die Verbindung Zürich/Singen-Stuttgart soll nämlich ab 2026 am S-Bahn-Gleis in der Peripherie enden; laut Aussage der Bahn für etwa sieben Jahre, Kenner der Sachlage rechnen mit weitaus mehr. Reisende müssten dann in Stuttgart-Vaihingen in die S-Bahn zum Hauptbahnhof umsteigen – Chaos wäre so im Ticketpreis mit inbegriffen…
Anschließend an den Film werden Fachleute, die das Schlimmste verhindern wollen, in einer Podiumsdiskussion Wege diskutieren, wie wir das Abhängen unserer Region von Stuttgart Hbf doch noch verhindern können. Das Podium setzt sich zusammen aus: Michael Donth (CDU), Isabel Cademartori (SPD), Matthias Gastel (Grüne), Benedikt Weibel (ehemals SBB), Jürgen Resch (DUH).
Zum Film:
Der Film schildert die Entstehung des Projekts Stuttgart 21, als reines Immobilen-, Tunnel- und Bauprojekt, als Zerstörung eines bestfunktionierenden Bahnhofs von Anfang an. Neben der Chronologie des Projektes ab 1994 würdigt der Film auch den Widerstand der Stuttgarter Bevölkerung bis Ende 2022. Insbesondere zeigt er in der zweiten Hälfte, dass das Projekt keineswegs bereits durchgezogen ist, sondern aufgrund der seit 2021 neu beschlossenen „Ergänzungsbauten“ mit immer längeren und gefährlicheren Tunnel, nicht nur unsagbar teuer (schätzungsweise 20 Milliarden Euro), sondern höchst klimaschädlich ist. Der Brandschutz wird von Experten als kriminell bezeichnet und müsste das Projekt scheitern lassen. Die jetzt, 2022, geplanten zusätzlichen Tunnelbauten mit rund 50 Kilometer Länge (insgesamt sind es am Ende 100 Kilometer Tunnelröhren unter der Landeshauptstadt) erhöhen den CO2-Ausstoß um mehrere Millionen Tonnen, dienen allerdings hauptsächlich der Zuführung von Passagieren zum vergleichsweise kleinen Stuttgarter Flughafen, entlasten den mit acht Gleisen viel zu kleinen Tunnelbahnhof aber in keiner Weise. Zu Wort kommen – neben Experten, berühmten Kabarettisten und Befürwortern des Projekts – Menschen, die Widerstand leisten: Fridays-for-Future-Frauen und junge Klimaaktivisten. Eine junge Moderatorin (Soraya Abtahi) führt durch den Film.
D 2022; Länge: 91 Min.; FSK: – (Deskriptoren: keine); Dolby Digital
EP: € 8.00 (für den Film)
Die anschließende Infoveranstaltung ab 19.00 Uhr kostet keinen Eintritt.
KEINE KARTENRESERVIERUNG MÖGLICH, NUR ABENDKASSE AB 16.30 Uhr.