Brennerdialog Rosenheimer Land e.V.
Der BNZ verbindet den Knoten München mit dem Brenner Basistunnel in der Nähe von Innsbruck. Die Bundesregierung versteht unter „BNZ“ eine Neubaustrecke, die eine Geschwindigkeit von 230km/h ermöglichen würde. Dieser Neubau für mindestens 10 Mrd Euro (Stand Ende 2024) lässt keinen Halt bis Innsbruck (Österrreich) zu. Das Oberzentrum Rosenheim wird einer Zeitersparnis von ganzen 7 Minuten auf deutscher Seite geopfert und nicht mehr angefahren.
Wir der Brennerdialog sagen: „Wir haben den BNZ bereits, die Bestandsstrecke reicht mit ein paar Verbesserungen völlig aus.“
Das Argument „Güter auf die Schiene“ der Befürworter einer Neubaustrecke zieht nicht. Weshalb nutzen sie nicht bereits jetzt die freien Kapazitäten für die Verlagerung der Güter auf die Schiene? Weshalb wird die Streckenmaut auf der Schiene erhöht und der Transport noch unattraktiver gemacht? Weshalb muss ein Neubau her, obwohl die Bestandsstrecke nachweislich ausreichend ist?
„Der Personen-Fernverkehr entlastet den Flugverkehr und die Brennerautobahn“ könnte man meinen. Allerdings – die Fakten sprechen dagegen. Eine Studie der Brenner Corridor Platform (BCP) bestätigt mit ihren Ergebnissen, dass das zu erwartetende Verkehrsaufkommen auf der Bestandsstrecke abgewickelt werden kann.
Der Personennahverkehr macht nahezu 90% des Fahrgastvolumens aus. Das Schienennetz ist marode, die Züge defekt, Pünktlichkeit ist die Ausnahme. Dort muss die Bundesregierung die Milliarden investieren, Prestigeprojekte sind völlig fehl am Platz.
Der Brennerdialog Rosenheimer Land e.V. fordert die Bundesregierung auf
- die bestehende Strecke München-Rosenheim-Kufstein als BNZ anzuerkennen und entsprechend zu ertüchtigen.
- den Lärmschutz der bestehenden Strecke nach Neubaustandards auszubauen – zum Schutz der Bevölkerung.
- die ABS38 München-Mühldorf-Freilassing-Salzburg (Ost-West-Verbindung) endlich fertigzustellen. Sie ist wesentlicher Bestandteil zur Entlastung der Brenner-Route und des Knotens München.
- die freiwerdenden Geldmittel in die Sanierung und den Ausbau des regionalen Schienennetzes zu investieren.