„49 Euro statt 10 Spuren“

04.07.2024
Pressemitteilung von »Bürgerbahn – Denkfabrik für eine starke Schiene« zum Streit um die Fortführung des 49-Euro-Tickets

Das Deutschlandticket ist ein Erfolg. Rund ein Jahr nach seiner Einführung nutzt rund ein Achtel der Bevölkerung – 11 Millionen Menschen – die Freiheit, einfach und preisgünstig die öffentlichen Nahverkehrsmittel benutzen zu können. Ungefähr eine Million davon sind Neukunden. Es könnten noch viel mehr sein, denn viele sind bereit, ihren Geldbeutel und die Umwelt zu schonen. Voraussetzung ist aber, dass es ein passendes Angebot gibt. Daran hapert es bisher vor allem im ländlichen Raum. Bund, Länder und Kommunen müssen also in Fahrzeuge und Personal investieren, um den Bedarf decken zu können. Zugleich muss der Preis des Tickets verlässlich sein, damit sich weitere Menschen für den Umstieg vom Auto auf das Deutschlandticket entscheiden.

Daher ist der aktuelle Streit zwischen Bund und Ländern über die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets kurzsichtig und gefährlich.

Er ist kurzsichtig, weil das übergeordnete Ziel der ökologischen Verkehrswende aus den Augen verloren wird.

Er ist gefährlich, weil Finanzminister Lindner Deutschlandticket und Investitionen ins Bahnnetz gegeneinander ausspielt. Man könne nicht beides haben, wird er zitiert, sondern man müsse sich »aus finanziellen Gründen zwischen einer Verlängerung des Deutschlandtickets und anstehenden Investitionen in die Bahn entscheiden«.

»Bürgerbahn« sagt dazu:
Man kann nicht nur, sondern man muss beides haben. Die Verkehrswende braucht Investitionen in Busse und Bahnen, und der Bund muss sicherstellen, dass die Anschlussfinanzierung des Deutschlandtickets weiterläuft, damit seine Nutzerzahlen wachsen und nicht etwa wegen drastischer Preiserhöhungen schrumpfen.

Sparen kann man sich hingegen die geradezu irrwitzigen Ausbaupläne bei Autobahnen. Zehnspurige Autobahnen in Frankfurt lösen kein Verkehrsproblem, sondern erzeugen noch mehr Pkw- und Lkw-Verkehr. Wenn das Autobahnnetz nicht verlängert und verbreitert, sondern nur saniert wird, ist genügend Geld vorhanden, um mehr Busse, mehr Bahnen und mehr Personal zu bezahlen.

»Bürgerbahn« sagt zugleich: Was bei der Bahn nicht finanziert werden muss, sind Großprojekte wie Stuttgart 21, Frankfurt 21 die zweite S-Bahn-Stammstrecke in München oder der Hamburger Diebsteich-Bahnhof samt Tunnel zum Hauptbahnhof. Diese Projekte sind sofort zu stoppen, weil sie dem Klima schaden, die Leistungsfähigkeit des Bahnnetzes verschlechtern und dabei Milliarden an Euro verschwenden.

Dazu Heiner Monheim, Sprecher von »Bürgerbahn – Denkfabrik für eine starke Schiene«:

»Das Deutschlandticket für 49 Euro hat sich als wichtiger Hebel für eine grundlegende Verkehrswende erwiesen. Darum muss es einen Schulterschluss aller Umwelt- und Verkehrsverbände geben, um es zu verteidigen und seine dauerhaft gesicherte Finanzierung zwischen Bund und Ländern einzufordern. Der Bund muss endlich zusammen mit den Ländern ein klimapolitisch begründetes Gesamtverkehrskonzept vorlegen, mit dem attraktive Alternativen zu Pkw und Lkw entwickelt werden und bei dem die Belange des Regional- und Nahverkehrs Vorrang haben. Deutschland braucht keine zehnspurigen Autobahnen, sondern attraktivere öffentliche Verkehrsmittel.«

04.07.2024


Bürgerbahn-Denkfabrik für eine starke Schiene
https://buergerbahn-denkfabrik.org/
Hamburg – Frankfurt-Malente-München-Köln
Prof. Dr. Heiner Monheim

Haus 4 Alte Meierei
23717 Kasseedorf OT Stendorf Mobil: +49-170-8048154
Festnetz; +49-4528-9344929
Mail: 
heinermonheim@yahoo.de
Web: 
http://www.heinermonheim.de

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