Welchen Status hat das Bahn-Großprojekt Hannover-Bielefeld?
Hochbelasteter Engpass auf dem Abschnitt Wunstorf-Minden – check!
Bedarf an Kapazitätserweiterung im Abschnitt Hannover-Bielefeld – check!
Konstruktive Vorschläge aus der Region – check!Gewollter Integraler Taktfahrplan für Deutschland – check!Großprojekt als ein Paradebeispiel für die Qualitätsfehler des 3. Zielfahrplans – check!Fahrzeit des 3. Zielfahrplans zu eng auf Kante genäht – check!
Massiver Engpass im entscheidenden Doppel-Knotenbahnhof Hannover – check!
DB-Katzenjammer, sie sei nur Umsetzer der Vorgaben des Verkehrsministeriums – check!
Die Strecke Berlin-Ruhrgebiet ist ein wesentlicher Bestandteil des gesamtdeutschen und europäischen Schienennetzes. Daher nimmt der seit Jahrzehnten in der Projektregion gewollte und nunmehr gestartete Prozess des Bauens neuer Gleise endlich Fahrt auf. Eine Fahrt in die richtige Richtung? Leider nein!
Die gesamte Projektregion setzt sich für eine mensch-natur-umwelt-klima-raum-betriebs-verträgliche Variante der Kapazitätserweiterung ein (Anwohner und Fahrgäste zählen gleichermaßen als Menschen [sic!]). Dazu passt so gar nicht die 3. Zielfahrplan-bedingte Fahrzeit und die daraus abgeleitete Fahrgeschwindigkeit von „Vmax“ 300 km/h.
Die Fahrzeit ergibt sich aus dem durchgesetzten betriebswirtschaftlichen Eigennutz der Deutschen Bahn und dem maßlosen Gesamtergebnis eines Zielfahrplans der Bahnbranche. Der Haken an der Sache: die Umsetzung des aktuellen Zielfahrplans ist zu teuer, zu theoretisch, zu spät und trotz einer Etappierung unrealistisch.
Das Großprojekt befindet sich aktuell in der Grundlagenermittlung und läßt erahnen, welche Milliardenbeträge nur dieses Deutschlandtakt-Mosaiksteinchen Hannover-Bielefeld verschlingen würde: Stand 2024 10 Milliarden Euro. Dessen CO2-Bilanz sowie die Kosten-Nutzen-Berechnung (BVWP-PRINS des Verkehrsministeriums) sind nur Pseudo-Berechnungen aus Vorkriegszeiten.
Die Projektregion von Hannover bis Bielefeld fordert die grundlegende Überarbeitung des Deutschlandtakt-Zielfahrplans mit realistischen, moderaten Prämissen und unter Beteiligung der Öffentlichkeit und Naturschutzverbände. Ein interessanter Ansatz ist der Antrag zur Neuberechnung des Zielfahrplans vom Aktionsbündnis der Bahn-Bürgerinitiativen Deutschland [ABBD]!
Insgesamt muss ein realistisches und vernünftiges Konzept in allen Belangen für ein stabiles, zuverlässiges und pünktliches Schienennetz erarbeitet und dann umgesetzt werden.
Claudia Grimm, Initiative Pro-Ausbau – Bahnfreunde aus dem Landkreis Schaumburg, Dez.2024