Stuttgarter Tagung: Klima-Bahn statt Beton-Bahn

Aufruf zu einem alternativen Bahn-Kongress am 14./15 Mai 2022 in Stuttgart

Alle spüren es: Die Klima-Krise bedroht uns alle. Und alle wissen es: Gerade auch im Verkehrsbereich ist eine Wende überfällig. Dazu brauchen wir eine Klima-Bahn, die durch große Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene sehr große Mengen an CO2 einspart. Das bisherige Management der Deutschen Bahn aber verfolgt das Konzept einer Beton-Bahn: Mit den Argumenten „Deutschland-Takt“/„Verbesserung des Schienenverkehrs“ werden Beton-Orgien geplant, die mehr CO2 produzieren als sie vermeiden können. So werden bundesweit Hochgeschwindigkeits- und Tunnel-Strecken vorangetrieben, wie die „Ergänzungs“-Projekte zu Stuttgart 21 (mit zusätzlichen 47 Kilometer Tunnelstrecken) das Riesen-Betonprojekt Fernbahnhof-Verlegung Hamburg Altona oder die 40 Kilometer Bahntunnel zwischen Dresden und Prag.

Klima-wissenschaftlich ist aber klar: Es kommt auf die große Netto-Einsparung an CO2 in möglichst kurzer Zeit an – nicht auf aus der Zeit gefallene Prestigeprojekte, die viel Geld kosten, aber wenig Verkehr verlagern und mindestens 10 bis 20 Jahre dauern. So viel Zeit haben wir nicht. Es muss vorrangig um eine Optimierung des Bestandsnetzes mit Augenmaß und Blick fürs Ganze gehen. Dafür gibt es z.B. ein Konzept einer Klima-Bahn, die durch dichten „Takt vor Tempo“ in wenigen Jahren die Bahnkapazität verdoppeln und bis 2030 verdreifachen kann.

Klima-Bahn oder Beton-Bahn, das ist die aktuelle Frage, über die in den nächsten Monaten in und mit der Ampel-Koalition heftig gestritten und gerungen werden wird. Hierbei geht es um eine tiefgreifende klimapolitische und verkehrspolitische Entscheidung, die wir nicht mächtigen Lobbys und fehlorientierten Bahnmanagern überlassen dürfen.

Es gibt bundesweit viele Initiativen, die sich dagegen wenden. Sie brauchen bundesweit ein gemeinsames Forum, um in diesem Streit Gewicht zu haben.

Darum laden wir zum großen Klima-Bahn-Treffen ein

am Samstag/Sonntag 14./15. Mai 2022 in Stuttgart

Geplant sind Veranstaltungen und Workshops zu Themen wie:

  • Was soll Vorrang haben beim Bahn-Verkehr: Takt oder Tempo?
  • Beton-/Großprojekte – wie grundsätzlich sind sie vermeidbar?
  • Brauchen wir Tunnelbauten für attraktiven Bahn-Verkehr?
  • Brauchen wir Hochgeschwindigkeits-Züge, um den Flugverkehr zu reduzieren?
  • Mehr oder weniger Güterzüge – was ist klimafreundlicher?
  • Zerschlagung, integrierter Konzern, Konkurrenz – was dient der Klima-Bahn am besten?

Dieser Aufruf wird von folgenden Erstunterzeichner*innen unterstützt:

  • Hendrik Auhagen (Mitglied Bündnis 90/Die Grünen / VCD)
  • Jürgen Birtsch (BUND Bielefeld Kreisvorstand)
  • Thomas Breck, Christine Gödecke, Claudia Grimm (Pro-Ausbau – Bahnfreunde aus dem Landkreis Schaumburg)
  • Susanne Brelowski (Sprecherin der Allianz gegen die feste Fehmarn Belt Querung)
  • Prof. Dr. Roland Feindor (Brenner-Nordzulauf)
  • Reinhard Fromme (2. Vorsitzender BI GTAB)
  • Klaus Gietinger (Autor, Regisseur, Initiative Frankfurt22)
  • Traude Heberle-Kik (Klima- und Umweltbündnis Stuttgart (KUS))
  • Wolfgang Hesse (Bürgerbahn statt Börsenbahn)
  • Joachim Holstein (Back-on-Track.eu / EU-Nachtzuginitiative)
  • Norbert Holtz (Initiative Elbtram-Jetzt, Naturfreunde Hamburg)
  • Michael Jung (Sprecher Prellbock Altona e.V.)
  • Hendrick Kerlen (Vorsitzender Aktionsbündnis gegen eine feste Fehmarnbeltquerung e.V.)
  • Dr. Angelika Linckh (Capella Rebella)
  • Eberhard Linckh (Robin Wood)
  • Christoph Link (VCD Stuttgart)
  • Brigitte Lösch (Bündnis 90/Die Grünen, MdL a.D.)
  • Volker Lösch (Theater-Regisseur, Berlin)
  • Jakob Mangold (1. Vorsitzender Bürgerforum Inntal)
  • Heiner Monheim (Malentekreis)
  • Adalbert Niemeyer-Lüllwitz (Mitglied im Landesvorstand des BUND NRW e.V.)
  • Walter Reich (WiduLand ICE Bielefeld-Hannover)
  • Dieter Reicherter (Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21)
  • Thomas Riedrich (Brennerdialog Rosenheimer Land)
  • Michael Seils (BI GTAB)
  • Walter Sittler (Schauspieler)
  • Winfried Wolf (Bahn für Alle)

*) Die Erstunterzeichner*innen haben in der Regel nur für sich selbst unterzeichnet, nicht für ihre in Klammern angegebenen Organisationen

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