Das wird kein Ende nehmen

Nach den Streckensperrungen Waiblingen-Bad Cannstatt ist während der Sperrung der Stammstrecke und vor den Sperrungen in Untertürkheim und anderswo

Pressemitteilung von Aktionsbündnis gegen Stuttgart21 am 8. August 2023

Zehntausenden Bahnnutzenden hat das Chaos der letzten Monate bei Bussen und Bahnen wertvolle Lebenszeit geraubt, besonders während der 11-wöchigen Vollsperrungen des Schienenverkehrs zwischen Waiblingen und Bad Cannstatt.


Was hier den Bürgerinnen zugemutet wurde, zeigt das Ausmaß an Verantwortungslosigkeit der Zuständigen bei Bahn und in der Politik, so Bündnissprecher Dieter Reicherter und verweist dabei insbesondere auf den S21-Chef Olaf Drescher und auf Frank Nopper, der in seinen Funktionen als Stuttgarter Oberbürgermeister und als Aufsichtsratsvorsitzender der SSB sowie des VVS dem Wohl der Bürgerinnen besonders verpflichtet sein sollte.

In einem von vielen alltäglichen Erfahrungen geprägten Resümee (Anlage) widerspricht das Aktionsbündnis den von interessierten Seiten vermittelten Schönfärbereien, was die Verlässlichkeit von Bussen und Bahnen nicht nur in den letzten Wochen und nicht nur bezüglich der bisher gesperrten Strecken betrifft.

Nachdem die Störungen inzwischen auch auf den bislang verlässlich laufenden Betrieb der SSB übergegriffen haben, erinnert das Aktionsbündnis daran, dass das fehlgeplante Stuttgart21-Projekt Ursache der Miseren ist.

Grund für die vergangenen und künftigen Streckensperrungen mit der Brechstange war die zwanghafte, aber unrealistische Vorstellung, Stuttgart21 müsse 2025 den Betrieb aufnehmen. Und die SSB wurde in Mitleidenschaft gezogen, weil sie von den ständig geänderten und zusätzlichen Anforderungen des S21-Projekts überfordert wurde.

Schon jetzt bewahrheitet sich die Prognose, dass Stuttgart21 die Verkehrswende rückwärts einleitet. Denn immer mehr Bahnnutzende sind gezwungen, wieder auf das Auto umzusteigen, weil viele sich die notorischen Unzuverlässigkeiten nicht mehr leisten können.

Allen Beschwörungen und Gesundbetereien zum Trotz werden die Probleme mit Bussen und Bahnen zur Dauerbegleitung von Stuttgart21 werden. Und Stuttgart21 wird nicht 2025 enden. Es soll allen klimapolitischen Warnungen zum Trotz ein neues Stadtviertel auf dem Bahngelände gebaut werden, es sollen weitere Tunnel und Ergänzungsprojekte realisiert werden, um den jetzt schon unübersehbaren Defiziten von S21 entgegenzuwirken – das alles mit einer Zeitperspektive in die 40erJahre hinein.

Wer irgendwann mal wieder einen funktionsfähigen Bahnbetrieb und ÖPNV in Stuttgart und Region haben möchte, muss endlich Stuttgart21 auf den Prüfstand stellen und sich alternativen Überlegungen öffnen.


Kontakt: Dieter Reicherter 07192 930522 oder 0151 263 711 31, Werner Sauerborn 0171 320 980 1

PM als PDF-Datei


Anlage:
Nach der ersten Runde Streckensperrungen: Rückblick und Ausblick

von Dieter Reicherter

Über Werner Sauerborn

Dr. rer. soc. *1949, Geschäftsführer des Aktionsbündnis gegen Stuttgart21, dort Vertreter der „Gewerkschafter*innen gegen Stuttgart 21“. Zuvor wiss. Mitarbeiter FU Berlin, Otto-Suhr-Institut, Forschung zur Privatisierung Öffentlicher Dienstleistungen, Gewerkschaftssekretär bei ötv bzw. ver.di im Bereich Politik und Planung

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