Kein „Weiter so“ nach angekündigten radikalen Bahn-Mittelkürzungen auch für Stuttgart 21
Kopfbahnhof erhalten, S21-Arbeiten stoppen!
Die angekündigte Reduzierung der Finanzmittel für die Bahn bedeutet: Der geplante Pfaffensteigtunnel der transnationalen Gäubahn zum Stuttgarter Flughafen und der geplante neue Schnellzugtunnel im Norden Stuttgarts – beides laut Bahn für den Deutschlandtakt erforderlich – werden auf Jahrzehnte nicht gebaut werden. Das Projekt „Digitaler Knoten Stuttgart“, laut Bahn und Politik Voraussetzung für eine ausreichende Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21, soll vorerst nicht umgesetzt werden. Der im Bau befindliche Tiefbahnhof könnte deshalb in diesem Jahrzehnt keinesfalls mehr den vollen Betrieb aufnehmen.
Rosensteinquartier fürs Erste obsolet
Damit sind auch die Pläne der Stadt Stuttgart fürs Erste obsolet, auf den Flächen der abzureißenden Kopfbahnhofgleise einen neuen – allerdings ohnehin das Stadtklima schwer belastenden – Stadtteil zu bauen. Denn erst wenn im Vollbetrieb getestet wurde, wie vieleZüge der Tiefbahnhof bei ausreichender Pünktlichkeit bewältigt, kann entschieden werden, wie viele Kopfbahnhofgleise weiterhin gebraucht werden.
Arbeiten am Projekt sofort aussetzen
Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 fordert deshalb die Projekt-Verantwortlichen auf, alle Arbeiten an dem Projekt sofort auszusetzen, bis alle Probleme geklärt sind. Bündnissprecher Dieter Reicherter: „Seit Jahren wirft das Projekt immer mehr kritische Fragen auf, die seinen Sinn grundsätzlich in Frage stellen. Der Brandschutz funktioniert nicht. Die planlos begonnenen Arbeiten am Digitalen Knoten mit kurzfristig angekündigten Streckensperrungen führen zu Chaos und zwingen die Kunden zurück ins Auto. Nicht zuletzt die drohende „Infarkt“-Gefahr bei Störungen lässt Tunnel und Tiefbahnhof zu einem sündhaft teuren Schildbürgerstreich werden.“
Alternativen prüfen, Kopfbahnhof modernisieren
Stattdessen fordert das Aktionsbündnis, dass endlich ernsthaft die durchaus möglichen Alternativen untersucht werden. So würde das Konzept „Umstieg 21“, das eine Modernisierung des Kopfbahnhofs und die Nutzung der Tunnels für City-Logistik vorsieht, erheblich attraktiveren und sichereren Bahnverkehr ermöglichen und zugleich Milliarden an weiteren Kosten einsparen. Bündnissprecher-Kollege Martin Poguntke: „Es wäre verantwortungslos und gegenüber der Bevölkerung geradezu frech, ein Projekt auf Biegen und Brechen zu Ende bauen zu wollen, das die Bahn selbst als unwirtschaftlich bezeichnet, dessen Nutzen immer fraglicher wird und das nun auch noch auf weitere Jahrzehnte eine Riesenbaustelle zu bleiben droht.“ Weil der Kopfbahnhof ganz offensichtlich noch auf Jahrzehnte gebraucht wird, muss er unverzüglich modernisiert und darf die Gäubahn nicht unterbrochen werden.
Kontakt:
Martin Poguntke, 0151 403 602 56
Dieter Reicherter, 07192 930 522 oder 0151 263 711 31